Roth vs. Traditionelle IRAs: Steuerliche Auswirkungen

Die Entscheidung zwischen einer Roth-IRA und einer traditionellen IRA ist für viele Sparer ein entscheidender Faktor bei der privaten Altersvorsorge. Beide Kontotypen bieten steuerliche Vorteile, unterscheiden sich jedoch grundlegend hinsichtlich Versteuerung von Einzahlungen, Wachstumsphase und Auszahlungsmodalitäten. Dieser Leitfaden erläutert die zentralen Unterschiede, damit Sie verstehen, wie sich Ihre Wahl langfristig auf die Steuerlast und Ihr Vermögen auswirkt.

Versteuerung bei der Einzahlung
Bei einer traditionellen IRA können Beiträge – abhängig vom Einkommen sowie der Teilnahme an betrieblichen Altersvorsorgeplänen – häufig sofort steuerlich abgesetzt werden. Das heißt, Einzahlungen mindern das zu versteuernde Einkommen in dem Jahr, in dem sie geleistet werden. Die Steuer wird aufgeschoben, bis im Ruhestand Auszahlungen vorgenommen werden. Demgegenüber werden Einzahlungen in eine Roth-IRA aus bereits versteuertem Einkommen geleistet; sie sind nicht steuerlich absetzbar, bieten dafür aber andere steuerliche Vorteile in der Zukunft. Die Entscheidung, wann die Steuerbelastung anfällt, stellt den ersten großen Unterschied beider Kontotypen dar und kann sich nachhaltig auf den Nettogewinn auswirken.
Steuerliches Wachstum des Kapitals
Unabhängig vom Kontotyp wächst das in einer IRA angelegte Kapital steuerfrei, solange es auf dem Konto verbleibt. Kursgewinne, Dividenden und Zinsen werden innerhalb der IRA nicht besteuert. Dies fördert den Zinseszinseffekt und kann zu erheblich höheren Endbeträgen führen als bei regulären Investmentkonten, auf denen jährlich Steuern anfallen. Der Unterschied zeigt sich jedoch bei der späteren Entnahme: Während bei beiden Konten das Wachstum während der Sparphase nicht versteuert wird, unterscheiden sich die steuerlichen Konsequenzen bei der Auszahlung.
Steuerpflicht bei Auszahlungen
Die entscheidende steuerliche Unterscheidung manifestiert sich in der Ruhestandsphase. Aus einer traditionellen IRA ausgezahlte Beträge gelten als zu versteuerndes Einkommen zum aktuellen Steuersatz des Sparers. Daran ändert auch der Ursprung der Beiträge nichts. Bei der Roth-IRA hingegen sind sowohl Einzahlungen als auch erwirtschaftete Gewinne bei Auszahlung steuerfrei, sofern bestimmte Bedingungen erfüllt sind. Damit verschieben sich die steuerlichen Vor- oder Nachteile je nach Lebensphase und voraussichtlichem Einkommen im Ruhestand.
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Regeln und Einschränkungen im steuerlichen Kontext

Jährlich gelten für IRAs bestimmte Beitragshöchstgrenzen, die regelmäßig von der Finanzbehörde angepasst werden. Bei Überschreitung dieser Grenzen drohen hohe Strafsteuern. Zusätzlich gibt es für traditionelle IRAs Einschränkungen hinsichtlich der steuerlichen Absetzbarkeit der Beiträge, insbesondere wenn gleichzeitig ein betrieblicher Altersvorsorgeplan besteht. Für Roth-IRAs gelten darüber hinaus Einkommensobergrenzen, ab denen Beiträge ganz oder teilweise ausgeschlossen werden. Diese Faktoren müssen bei der Wahl und Nutzung des passenden Kontotyps zwingend berücksichtigt werden, um steuerliche Nachteile zu vermeiden.