Steuerlich begünstigte Anlageoptionen entdecken

In Deutschland gibt es zahlreiche Möglichkeiten, Kapital so anzulegen, dass steuerliche Vorteile entstehen. Wer clever investiert, kann nicht nur von Renditechancen profitieren, sondern auch durch staatliche Förderungen oder bestimmte steuerliche Regelungen seine Steuerlast senken. Die Auswahl der besten steuerlich vorteilhaften Investmentoptionen hängt von den eigenen Zielen, der Risikobereitschaft und der individuellen Lebenssituation ab. Auf dieser Seite geben wir einen umfassenden Überblick über relevante Produkte und deren steuerliche Besonderheiten für Anlegerinnen und Anleger in Deutschland.

Die Riester-Rente und ihre steuerlichen Vorteile

Die Riester-Rente wurde eingeführt, um die Rentenlücke zu schließen und die private Altersvorsorge zu stärken. Zahlreiche Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer haben Anspruch auf staatliche Zulagen und können ihre Beiträge zusätzlich steuerlich geltend machen. Im Rahmen der Einkommensteuererklärung lassen sich bis zu einem gewissen Höchstbetrag sowohl die eigenen Einzahlungen als auch die gewährten Zulagen absetzen. Das bedeutet: Wer clever kombiniert, profitiert doppelt – einmal durch die direkte Zulage und einmal durch die Steuerersparnis. Allerdings sind Auszahlungen im Alter zu versteuern (nachgelagerte Besteuerung), was je nach zukünftiger Einkommenssituation einen Vorteil darstellen kann.

Rürup-Rente (Basisrente) für Selbstständige

Gerade Selbstständige und Freiberufler sind gesetzlich oft nicht rentenversicherungspflichtig und benötigen eine maßgeschneiderte Altersvorsorgelösung. Die Rürup-Rente, auch Basisrente genannt, überzeugt durch hohe steuerliche Absetzbarkeit der Beiträge. Bis zu einem festgelegten Prozentsatz der Höchstgrenze können Einzahlungen als Sonderausgaben im Rahmen der Steuererklärung geltend gemacht werden. Das reduziert das zu versteuernde Einkommen spürbar. Im Ruhestand müssen die späteren Rentenzahlungen allerdings ebenfalls versteuert werden, jedoch in der Regel zu einem dann niedrigeren Steuersatz.

Betriebliche Altersvorsorge und Steuerfreiheit

Neben staatlich geförderten privaten Altersvorsorgeprodukten erfreut sich die betriebliche Altersvorsorge (bAV) großer Beliebtheit. Angestellte können Teile ihres Bruttogehalts steuer- und sozialversicherungsfrei in eine betriebliche Altersvorsorge umwandeln. Dadurch sinkt das aktuelle zu versteuernde Einkommen und es fallen weniger Abgaben an. Auch für Arbeitgeber ergeben sich Vorteile, insbesondere durch die Möglichkeit, Mitarbeiter längerfristig zu binden und zu motivieren. Die spätere Auszahlung der Betriebsrente im Ruhestand wird dann versteuert.

Investmentfonds und Steuervorteile

Aktienfonds und das Teilfreistellungsprinzip

Aktienfonds sind bei deutschen Anlegern sehr beliebt, da sie langfristig attraktive Renditechancen bieten. Besonders interessant ist das steuerliche Teilfreistellungsprinzip: Auf Erträge aus bestimmten Aktienfonds bleibt ein festgelegter Anteil steuerfrei, um die Doppelbesteuerung von Unternehmensgewinnen zu vermeiden. So sind beispielsweise bei thesaurierenden und ausschüttenden Aktienfonds aktuell 30 Prozent der Gewinne von der Abgeltungsteuer ausgenommen. Das reduziert die effektive Steuerbelastung auf Kapitalerträge erheblich und verschafft Aktienfonds im Vergleich zu anderen Anlageformen einen Vorteil.

Misch- und Immobilienfonds im Steuerfokus

Mischfonds kombinieren verschiedene Anlageklassen, etwa Aktien und Anleihen, und bieten dadurch eine zusätzliche Diversifikation. Steuerlich profitieren Anleger auch hier von dem sogenannten Teilfreistellungsprinzip, allerdings mit einem geringeren Freibetrag als bei reinen Aktienfonds. Immobilienfonds punktet mit ihrer steuerlichen Behandlung von Gewinnen aus deutschen Immobilien – auf inländische Mieteinnahmen fällt für Privatanleger keine Abgeltungsteuer an. Allerdings gelten je nach Fondsart (offen, geschlossen) und Art des erzielten Gewinns unterschiedliche steuerliche Regelungen, die gut verstanden werden sollten.

Steuerliche Optimierung durch Freistellungsauftrag

Privatanleger können dem Finanzinstitut einen Freistellungsauftrag bis zur Höhe des Sparerpauschbetrags (aktuell 1.000 Euro für Ledige, 2.000 Euro für Verheiratete) erteilen. Innerhalb dieses Betrags bleiben Kapitalerträge – einschließlich Zinserträgen und Ausschüttungen aus Investmentfonds – steuerfrei. Wer mehrere Konten oder Depots besitzt, sollte seine Freistellungsaufträge geschickt verteilen, um das Maximum an steuerfreien Kapitalerträgen zu sichern. Ohne Freistellungsauftrag zieht die Bank hingegen automatisch die Abgeltungsteuer ab.

Steuerliche Vorteile durch Abschreibungen

Ein großer steuerlicher Vorteil beim Immobilieninvestment ist die Möglichkeit der Abschreibung auf den Gebäudewert. Die sogenannte Absetzung für Abnutzung (AfA) ermöglicht es Eigentümern, einen Teil der Anschaffungskosten jährlich steuerlich geltend zu machen. Das senkt das zu versteuernde Einkommen aus Vermietung und Verpachtung erheblich. Auch Modernisierungskosten oder Renovierungsaufwendungen können innerhalb bestimmter Grenzen steuermindernd berücksichtigt werden, sofern sie den Wert der Immobilie erhalten oder verbessern.

Spekulationsfrist und steuerfreie Veräußerung

Ein interessantes steuerliches Instrument für Immobilieninvestoren ist die Spekulationsfrist. Wird eine vermietete Immobilie mindestens zehn Jahre gehalten, bleibt ein eventueller Verkaufsgewinn steuerfrei. Die Frist dient dem Gesetzgeber dazu, kurzfristige Spekulationsgewinne zu verhindern. Daher ist die langfristige Strategie für Immobilieninvestoren besonders vorteilhaft. Wird die Immobilie allerdings vor Ablauf der Zehnjahresfrist verkauft, muss der Gewinn mit dem persönlichen Einkommensteuersatz versteuert werden.

Besonderheiten bei Denkmalimmobilien

Investitionen in denkmalgeschützte Immobilien können besonders interessant sein, da der Fiskus Sanierungs- oder Restaurierungskosten in hohem Maß anerkennt. Der Gesetzgeber gewährt über mehrere Jahre großzügige steuerliche Abschreibungen auf diese Kosten, was die Investition attraktiv macht. Besonders Selbstnutzer und vermietende Eigentümer sollten sich mit den spezifischen steuerlichen Fördermöglichkeiten, etwa nach § 7i oder § 10f EStG, vertraut machen. Dies kann die finanzielle Belastung in der Sanierungsphase deutlich mindern.